Bambuspflege und Tipps

Bambus gewinnt in den Gärten immer mehr an Bedeutung. Zurecht! Denn es gibt nur wenige Pflanzenarten, die vergleichbar vielseitig eingesetzt werden können. Vom Flächendecker über das Solitärgehölz bis hin zu Wind- oder Sichtschutzhecken finden die unterschiedlichen Bambusarten Verwendung in unseren Gärten. Deshalb ist an dieser Stelle der Pflanzung und Behandlung von Bambus ein umfassendes Kapitel gewidmet, das Ihnen ein bisschen helfen soll, die für uns Europäer noch verhältnismäßig "neue" Pflanzenart besser zu verstehen.

Die Bambuspflanze ist eigentlich sehr pflegeleicht und robust, wenn man ein paar Dinge beachtet.

Die meisten Bambuspflanzen haben einen verholzenden Halm. Es gibt sehr viele Bambusarten, die in unseren Breiten hervorragend wachsen und gedeihen. Die stärkste sichtbare Wachstumsphase ist im Frühsommer, wenn eine neue Generation von Rohren aus dem Rhizomengeflecht schießt, die sich dann im Laufe des Sommers noch weiter verzweigen. Die Kraft für dieses schnelle Wachstum ist in den unterirdischen Trieben, den Rhizomen gespeichert.

Bei den holzigen Bambussen können wir zwei große Gruppen unterscheiden. Zum einen den winterharten Bambus, der selbst in unserem Klima die strengsten Winter überlebt und während des gesamten Winters grün bleibt. Zum anderen der tropische und subtropische Bambus, der nicht oder kaum winterhart ist, sich aber als Topfpflanze für Zimmer oder Terrasse gut eignet. Bei winterharten Bambus gibt es viele Wuchsformen und Verwendungsmöglichkeiten. Variationen finden wir in der Höhe (von 30 cm bis 10 m), in der Wuchsart (horstbildend bis ausläufertreibend), in der Farbe der Stängel (grün, gelb, orange, gelb-grün gestreift) und in den Lichtansprüchen (Sonne, Halbschatten oder Schatten).

 

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Düngung von Bambuspflanzen

Bambus hat einen hohen Nährstoffbedarf und sollte ab April bis in den August hinein gedüngt werden. Bambusdünger sollte stickstoffbetont sein und einen möglichst geringen Salzgehalt aufweisen. Wir empfehlen unseren Bambusdünger, der sowohl die Nährstoffversorgung garantiert als auch das für den Bambus wichtige Silizium enthält. Das Silizium ist übrigens auch in den herabfallenden Blättern enthalten, die man deshalb ruhig liegen lassen kann. Die Nährstoffkombination unseres Bambusdüngers hilft der Pflanze, gut ausgereift in den Winter zu gehen.

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Wässern von Bambuspflanzen

Wässern ist nicht nur nach dem Pflanzen wichtig, sondern bei Kübelpflanzen an heißen Tagen unerlässlich. Wenn der Bambus seine Blätter rollt, ist dies das Alarmzeichen - der Schrei nach Wasser. Sie werden sehen wie schnell sich die Blätter nach einer ausreichenden Wassergabe wieder entfalten. Bambus als immergrüne Pflanze benötigt allerdings auch im Winter eine gute Wasserversorgung, da er auch während dieser Zeit Wasser verdunstet. Bei längeren Frostperioden sollte auch gewässert werden, um die Pflanzen vor dem Vertrocknen zu bewahren.

Bei langen Trockenperioden im Sommer reichen kleine Wassergaben oft nicht aus, bei Hecken und Solitären empfehlen wir daher, mit dem Wasserschlauch zu arbeiten. Am besten drehen Sie das Wasser nur ganz leicht auf und lassen den Schlauch dann pro Pflanze etwa 10 bis 15 Minuten liegen, sodass das Wasser langsam in den Boden dringen kann. Dies können Sie etwa alle 2 Tage wiederholen, sofern der ersehnte Regen noch nicht in Sicht sein sollte. 

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Das Wachstum von Bambus

Das Wachstum von Bambus unterscheidet sich von unseren heimischen Baum- und Straucharten in einem ganz wesentlichen Punkt: Unsere heimischen Gehölze legen an Größe zu, indem sie jährlich aus den Knospen ihrer vorhandenen Triebe neue und längere Triebe bilden. Beim Bambus dagegen, wachsen die ausgebildeten Jahres-Halme im Folgejahr nicht mehr weiter. Im Laufe der Jahre werden sie unansehnlich und sterben irgendwann ab. Stattdessen schiebt der Bambus bis ans Ende seiner Tage immer wieder neue Halme aus seiner Wurzel. Diese neuen Halme werden mit der Zeit immer länger als die vorigen – so lange, bis der Bambus seine maximale Wachstumshöhe erreicht hat. Bei guten Bodenverhältnissen und guter Pflege kann dies schon 3 bis 4 Jahre nach der Pflanzung der Fall sein. Die meisten Bambusarten wachsen aber nicht nur in die Höhe, sondern über so genannte „Wurzelausläufer“ auch in die Breite. Auch aus diesen Wurzelausläufern bilden sich neue Halme. Auf diese Weise ist selbst ein einzelner Bambus in der Lage, nach und nach große Flächen zu besiedeln. Wenn Sie Ihrem Bambus diese Besiedelungsfreiheit nicht gestatten wollen, müssen Sie ihn mit einer Wurzelsperre in den gewünschten Grenz en halten. Nur die so genannten „horstbildenden Bambusse“ bilden keine Wurzelausläufer. In unseren Regionen sind dies zur Zeit fast nur die Arten von Fargesia. Der Bambus beginnt sein Jahreswachstum im Mai. Zuerst schiebt er einen kahlen Halm bis zu dessen Endhöhe. Erst danach bildet er an diesem Halm die Blätter aus. Ab August/September stellt er sein Wachstum wieder ein.

 

Richtiger Rückschnitt/Heckenschnitt von Bambuspflanzen

Alle niedrigen, bodendeckenden Arten schneidet man gegebenenfalls vor Beginn der Vegetationsperiode (März) stark zurück. Bei den höheren Arten sollte man alle 4-5 jährigen Halme durch Abschneiden über dem Boden auslichten. Bambus kann auch in der Höhe eingekürzt werden, er wird dadurch buschiger, verändert aber auch sein typisches Erscheinungsbild. ’Bambustypischer’ ist das Herausschneiden zu hoher Halme.

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