Was ist Bambus? Bambus Pflanzen im Garten
Bambus ist eine außergewöhnlich faszinierende Pflanzen, die sich trotz ihrer exotischen Herkunft auch in unseren mitteleuropäischen Gärten sehr wohl fühlen. Viele der 47 Arten mit weit über 1.000 verschiedenen Sorten sind auch frosthart genug, um unsere Winter unbeschadet überstehen zu können. Dank Bambusliebhabern, Botanikern, Züchtern und Sammler ist es möglich, dass in Zukunft weitere neue in Europa unbekannte Arten und Sorten importiert werden können.
Gibt es Bambus als Saatgut? Bambusse blühen wie Gräser (allerdings nur ca. alle 100 Jahre, also extrem selten) und bilden dann auch Samen. Aus den Sämlingen können in aufwendigen Selektionsprozessen durchaus gartenwürdige Kultivare ausgelesen werden. Es ist also Vorsicht geboten bei Saatgut Angeboten aus dem Internet. Es ist also unmöglich, das alle Bambusarten in Samen angeboten werden. Kaufen Sie Bambuspflanzen also nur bei anerkannten Bambuszüchtern und Gärtnereien.
Bambus Pflanzen gehören zur Gattung der Gräser und bietet ein breites Spektrum an Sorten mit unterschiedlichen Wuchshöhen - von 30 cm Maximalhöhe bis hin zu hochwachsenden Arten, die selbst bei uns locker 10 m Höhe erreichen, und in ihrer Heimat sogar noch weit grösser werden können. Das macht den Bambus auch bei uns so vielseitig und er findet in unseren Gärten Verwendung vom Bodendecker bis hin zur Garten-Wald-Pflanze. Was Sie noch über Bambus wissen sollten, finden Sie hier!
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Bambus ist immergrün
Bambus ist eine ungiftige und immergrüne Pflanze, ihre Blätter bleiben auch in durchschnittlich kalten Wintern grün. Erst im Frühjahr wird ein kleiner Teil der alten Blätter abgeworfen, wenn die neuen Blätter durchtreiben. Diese Eigenschaft macht Bambus für jeden Garten interessant. Das zarte Laub im Schnee oder in einem winterkahlen Garten schafft eine zauberhafte Atmosphäre, die keine andere einheimische Pflanze zu bieten hat.
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Bambus Pflanzen sind sehr Widerstandsfähig
Die für unsere Wetterverhältnisse geeigneten Arten und Formen können sich als sehr vital und widerstandsfähig erweisen. Selbst wenn Halme und Blätter nach einem sehr kalten Winter geschädigt sind, kann die Pflanze erneut aus dem Boden treiben. Zum Beispiel waren die ersten Pflanzen, die nach der Zerstörung von Hiroshima wieder aus dem Boden trieben, Bambuspflanzen. Auch gegen Umweltverschmutzung aus Luft und Wasser ist Bambus sehr widerstandsfähig. Schädlinge und Krankheiten der Bambuspflanze kennt man bei uns kaum.
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Großer Bambus - kleiner Bambus
Der in Europa wachsende Bambus kann grundsätzlich in zwei Kategorien eingeteilt werden: Es gibt großen Bambus mit meterhohen, wunderschönen belaubten Halmen. Und es gibt kleinen Bambus, der unter Umständen nur 10 cm hoch wird und sich ausgezeichnet als Bodendecker eignet. Die großen Bambusarten wachsen entweder horstig oder treiben lange Ausläufer aus. Diese ausläuferbildenden Arten breiten sich in der Regel rasch aus und bilden ein dichtes, unterirdisches Geflecht aus Rhizomen und Wurzeln. Das hat den Vorteil, dass man damit zum Beispiel rutschgefährdete Hänge sichern kann. Andererseits können derart stark wachsende Bambusgewächse wenn Sie nicht durch einen Rhizomschutz eingesperrt werden, unter Umständen anderen Gartenpflanzen Platz und damit Nahrung wegnehmen.
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Schöne Halme
Die großen Bambusarten zeichnen sich in der Regel durch auffallend schöne Halme aus. Diese Halme sind kerzengerade oder gebogen. Bei manchen Arten biegen sie sich unter der Last des Laubes im oberen Teil elegant nach aussen. Die Halme können auch sehr dick werden. In ihrer Heimat der feuchten, subtropischen bis tropischen Klimaten, erreichen manche Halme Durchmesser von bis 30 cm. In unserer Klimazone sind fünf Zentimeter schon eine starke Leistung. Die Bambushalme sind in Segmente aufgeteilt - man nennt sie Internodien. Dazwischen stabilisieren flache feste Knoten, die sogenannten Nodien, die Halme. Nodien und Internodien wechseln bei den meisten Arten in gleichmäßigen Abständen, es gibt aber auch sehr dekorative Halme mit schräg gestellten Knoten (z.B. Phyllostachys aurea).
Die meisten Bambushalme sind rund. Bei allen Phyllostachys-Arten haben die Internodien eine flache Rinne oberhalb der Zweige am Knoten, den Sulcus. Dieser Sulcus hat bei besonders dekorativen Arten eine andere Farbe als der Halm. Zum Beispiel gibt es gelbe Halme mit grünem Sulcus. Die Halme der meisten Bambusarten sind grün, doch es gibt Ausnahmen, die durch die auffallende Farbe der Halme, besonders dekorativ sind. Zum Beispiel hat Phyllostachys nigra schwarze Halme, eine Unterart davon zeigt sogar Tigerflecken auf dem Halm. Es gibt Arten mit leuchtend gelben Halmen und mit rötlichen Halmen, wenn sie in der Sonne stehen. Andere haben durchgehende Streifen. Junge Halme sind sehr oft wie mit Mehl bestäubt. Auch die Nodien können unterschiedlich gefärbt sein. Einige Arten bilden sogar kurze Luftwurzeln.
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Die Bambus Blätter
Bambus ist immergrün. Die Blätter des Bambus, zart und beweglich an einem kleinen Stiel, machen den Charme dieser Pflanze aus. Sie bewegen sich beim leisesten Windhauch. Licht und Schatten verändern das Bild der Pflanze ständig. Die meisten Bambusarten haben lange schmale Blätter, doch es gibt auch Arten mit großen, relativ breiten Blättern. Die Farbe der Blätter variiert von zartem, hellem bis zu dunklem Grün. Es gibt auch Formen - vor allem bei niedrigen Bambusarten, die grün-weiß oder grün-gelb gestreift oder hell gerändert sind.
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Die Bambus Blüte
Bambus Pflanzen blühen sehr selten - und wenn, dann unscheinbar. Dennoch ist die Bambusblüte geheimnisvoll und faszinierend. Wenn Bambus blüht, kann die ganze Pflanze nachfolgend absterben. Die Blüte mit nachfolgender Fruchtbildung kann die Pflanze buchstäblich zu Tode erschöpfen. Die frühere Behauptung, eine Bambusart blühe in allen Teilstücken auf der ganzen Welt gleichzeitig, ist längst widerlegt. Das die Pflanze stirbt, kann, muss aber nicht stimmen. Die Blüte des Bambus kann im Abstand von bis zu 60, 90 oder 120 Jahren periodisch auftreten, das ist von Art zu Art verschieden. Bambus, der in Europa in Kultur ist, blüht außerordentlich selten, es gibt aber durchaus Arten in Asien und Südamerika, die öfter blühen und sich dann durch Samen schnell vermehren.